Antonín Dvořák, Stabat Mater - 2017

Sonntag, 26. März, 17 Uhr

Antonín Dvořák: 
Stabat Mater

Annette Mühlhans, Sopran
Regina Jurda, Alt
Andreas Wagner, Tenor
Timo Janzen, Bass

Münchner Oratorienorchester

Paul-Gerhardt-Chor
Leitung: Ilse Krüger
 
 
 
Perspektivwechsel - Das Leiden der Mutter unter dem Kreuz des Sohnes
Vermutlich begann Dvořák seine Komposition, um die Trauer um drei seiner früh verstorbenen Kinder zu bewältigen. Das mittelalterliche Gedicht „Stabat Mater“ unbekannter Herkunft schildert den Schmerz und die Trauer der Mutter Maria im Anblick ihres Sohnes Jesus am Kreuz. Im Gegensatz zur Dramatik der Passion ist es eher eine meditative Auseinandersetzung mit Jesu Leiden. Es darf angenommen werden, dass Dvořák sich als Trauernder mit Maria identifiziert.

In zehn Sätzen vertont Dvořák die unterschiedlichen Stimmungen sehr feinfühlig. Das Orchester gibt die jeweilige Grundstimmung wieder, die Singstimmen konkretisieren den verbalen Inhalt. Anfangs erlebt der Zuhörer das regungslose Verharren Marias im Anblick des gekreuzigten Sohnes, musikalisch vom Orchester durch einen langgehaltenen Ton im Pianissimo umgesetzt. In den weiteren Sätzen sind das Mitleid mit Maria und Momente der Tröstung spürbar. In einem Alt-Solo hört man die Angst der Menschheit, vor dem, was da kommen mag nach dem Tod. Im letzten Satz wird die Thematik des Anfangs wieder aufgenommen, jedoch mit der Hoffnung auf Erlösung. Solisten, Chor und Orchester steigern sich hier vereint mit der inständigen Bitte um die Erlangung von „Paradisi gloria – des Himmels Seligkeit“. Hoffnungsvolle Dur-Akkorde lassen das Werk ruhig und stimmig ausklingen.

 

Die Uraufführung fand 1880 in Prag statt. Die Erstaufführung in England war 1883 bereits ein bahnbrechender Erfolg. Dvořák wurde daraufhin gebeten, das Werk selbst zu dirigieren. Seine Aufführungen 1884 in London und Worcester brachten dem Komponisten Weltruhm.

 

Sie sind herzlich eingeladen, 2017 die Aufführung unter der Leitung von Ilse Krüger in der Paul-Gerhardt-Kirche zu erleben. In ihrem inzwischen 31. Jahr des anhaltend erfolgreichen Wirkens an dieser Stelle dürfen Sie sich wieder auf ein bewegendes Passionskonzert freuen. Alle Mitwirkenden tun es schon bei den Proben!

Andrea Schneider

 

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