
Sonntag, 17. März 2024
Francis Poulenc – Sept Répons des Ténèbres
César Franck – Die sieben Worte am Kreuz
Gisela Weinberger, Sopran
Q-Won Han, Tenor
Raphael Sigling, Bass
Münchner Oratorienorchester
Paul-Gerhardt-Chor
Leitung: Ilse Krüger
Bei Passionskonzerten denken viele Musikliebhaber in der Regel an die großen Werke von Johann Sebastian Bach. Doch das Geschehen von Golgatha hat auch viele andere Komponisten zutiefst bewegt: Dass Jesus als „wahrer Mensch“ mit der Menschheit leidet und zugleich als „wahrer Gott“ durch sein Sterben am Kreuz die Menschheit erlöst. Das gilt auch für die beiden französischen Komponisten, denen der Paul-Gerhardt-Chor sein diesjähriges Passionskonzert widmet: César Franck (1822 – 1890) und Francis Poulenc (1899 – 1963). In den Werken werden Worte Jesu aus der Karwoche mit weiteren biblischen Texten sowie Elementen der Liturgie verbunden, um die Bedeutung von Schuld, Vergebung und Erlösung deutlich werden zu lassen.
César Francks Werk „Die sieben Worte Jesu am Kreuz“ aus dem Jahr 1859, verbindet eine nach klassischen Formprinzipien gegliederte Musiksprache mit gelegentlich romantischen, ja opernhaften Steigerungen. Es mündet in das Wort Jesu „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist“, was nach dem dramatischen Geschehen musikalisch den Frieden der Erlösung beschreibt.
Auch Francis Poulenc verwendet gut 100 Jahre später in seinen „Sept Répons des ténèbres“ die klassischen liturgischen Stücke der Karwoche (die sog. „Responsorien“), dies aber mit weit mehr Spannungen, die sich musikalisch zum Beispiel in einer Vielzahl an fragilen Intervallen zeigen. Aber wer könnte auch unbeteiligt bleiben, wenn es heißt „Siehe, wie der Gerechte stirbt – und niemand nimmt es sich zu Herzen“?
Hans-Joachim Vieweger